Samstag, 17. Mai 2008

Total von der Rolle

Mir ist ein Artikel aus der sueddeutschen unter die Augen gekommen: Total von der Rolle aus der Reihe "Die Frau, das unbekannte Wesen". Violetta Simon beschreibt darin auf locker-leichte Art eine gesellschaftliche Situation, die ich nur als Dilemma bezeichnen kann.

Die moderne Frau fühlt sich mittlerweile so überfordert, wie der Mann es schon lange ist. Kein Wunder, bei der Auswahl: Supermutti, Pornofeministin oder Mäuschen - was darf's denn sein?
Einige Gedanken aus dem Inhalt: Emanzipation sei überflüssig, weil es gar nichts mehr gibt, wovon sich heutige Frauen emanzipieren müssten. Das Problem sei nur: "Nun haben wir den Salat: Wir sind gleichberechtigter als uns lieb ist." Und weiter: "Die Frau scheint mittlerweile derselben Orientierungslosigkeit verfallen wie der Mann." Sie habe die Wahl zwischen verschiedensten Frauentypen, die unterschiedlichen Motiven folgen und sich eigene Lebenswelten geschaffen haben. Beispiele: Die Business-Mutter, die Vollzeit-Mutti, die Demeter-Glucke, die Ultra-Materialistin, die Neo-Konservative, die Tussi, das Alpha-Mädchen oder auch das Mäuschen.

Das halte ich für eine schöne Binnenansicht eines Dilemmas, was ich schon länger beobachte. Die Emanzipation hat nicht nur zur Gleichberechtigung geführt, sondern zu einer Gleichmacherei. Das ganze aber in der postmodernen Ausprägung: Jeder muss seine eigene Wahrheit und Rolle definieren. Jetzt sind also alle gleich in ihrer Orientierungslosigkeit und Überforderung. Eigentlich auch kein Idealzustand.

Da ist mir doch die konservative Sichtweise lieber (ob's zum "neo-" reicht, weiß ich nicht): Gott hat Mann und Frau unterschiedlich geschaffen. Warum halten wir uns nicht an die wohltuenden Richtungshinweise dieser Unterschiedlichkeit? Es müssen ja nicht gleich festgelegte Rollen sein. Aber gewisse Aufgaben liegen doch für eine Frau einfach nahe (z. B. Mutter sein). Es bringt doch nichts, das zu ignorieren.

Es gibt ein paar gute Orientierungslinien in der Bibel. Mag sein, dass sie konservativ sind (eher nicht "neo-"). Sie alle haben mit Liebe und gegenseitiger Achtung zu tun. Ich glaube, dass sie sowohl der Frau als auch dem Mann gut tun. Und ehrlich: ich hab's gern, wenn's mir gut geht.

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