Freitag, 29. Dezember 2006

Kirche

Heute hat Linda mir feierlich ihr erstes perspektivisches Bild überreicht. Mit 6 Jahren und eineinhalb Monaten. Eine Kirche, komplett mit Hahn und Uhr und Christbaum, der oben herausschaut. Irgendwie wird ein Pastoren-Papa da stolz.

Mittwoch, 27. Dezember 2006

Frohe Weihnachten!

Freitag, 22. Dezember 2006

Wer bei ihm bleibt, bleibt

Vertraut auf den HERRN! Wenn ihr nicht bei ihm bleibt, dann bleibt ihr überhaupt nicht! (Jes 7,9b GNB)

Das waren harte Worte an das Volk Juda damals. Sie wurden gerade auf die Probe gestellt. Der König von Syrien und der König von Israel zogen gegen Jerusalem heran und machten große Sprüche. Die Kriegspsychologie war im vollen Gange.

Aber der Herr, der mächtige Gott, sagt: Das wird ihnen nicht gelingen! (V7). Gottes Weissagung verspricht den Judäern Ruhe und Sieg. Einzige Voraussetzung: Sie müssen bei dem Herrn bleiben, auf ihn allein vertrauen. Das hebräische Zeitwort, das in diesem Vers verwendet wird, hat die Doppelbedeutung »glauben/vertrauen« und »Bestand haben«. Die Übersetzung sucht das Wortspiel nachzuahmen (Anm. GNB). Was sie also nicht machen dürfen: sich Hilfe bei anderen Königen holen und sich auf die Armeen anderer Länder verlassen. Gott selbst will mit ihnen und für sie siegen. Andere Koalitionen schmälern nur seine Ehre.

Ich bin betroffen durch dieses Wort. Wie oft versuche ich mich abzusi-chern! Wie oft sorge ich für Sicherheitsmaßnahmen, falls Gott nicht eingreift! Sind das auch solche Koalitionen, die Gottes Ehre schmälern? Mir fällt allerdings auf, dass ich nur selten so klare Anweisungen bekomme wie König Ahas hier. Ich erlebe ja auch nur selten solche Bedrohungen. Trotzdem merke ich, dass das Bleiben beim Herrn immer gefährdet ist. Schnell verlasse ich mich auf die eigene Stärke oder auf die Stärke anderer.

Das findet seinen Niederschlag natürlich auch in der Gemeindearbeit. Auch da gibt es die Möglichkeit, sich allein auf den Herrn zu verlassen – schließlich ist es seine Gemeinde. Oder es gibt die Möglichkeit, sich Koalitionen zu suchen. Das wären dann z. B. Verbündete, um ein An-liegen durchzubringen. Oder auch ein übermäßiges Abtasten der Stimmung in der Gemeinde bevor man eine Neuerung einführt. Hier gilt es, vorsichtig zu sein. Es ist gut und absolut richtig, die Stimmung in der Gemeinde zu erkunden, um herauszufinden, was Gottes Wille in einer bestimmten Situation ist. Aber es wäre falsch, die Stimmung zu erkunden, um herauszufinden, ob Gottes Wille gerade eine Mehrheit findet. Das wären dann Koalitionen, die sich gegen Gottes Willen richten. Gottes Wille muss nicht unbedingt mehrheitsfähig sein.

Ich merke aus all dem erneut, wie wichtig es ist, Gottes Willen immer wieder gründlich zu erkunden. Gebet ist nötig. Und das Studium der Schrift. Durch letzteres wird Gottes offenbarter Wille deutlich. Durch ersteres sein spezieller Wille in einer bestimmten Situation.

Dienstag, 19. Dezember 2006

Ohren sehend machen (2)

Die bildhafte Rede hat sich anscheinend nicht nur für Prediger als hilfreich erwiesen. Auch das Beispiel eines Anwalts, der diese "Technik" zur Perfektion gebracht hat, zeigt, dass das Gefühl in menschlichen Entscheidungsprozessen eine nicht zu unterschätzende Rolle spielt.

Es ist in diesem Zusammenhang interessant, daß Clarence Darrow, ein selbstbewußter Atheist und erfolgreicher Verteidiger bei Kriminalprozessen, seine Technik im Gerichtssaal auf die gleiche Voraussetzung gründete, daß nämlich das Gefühl und nicht der Verstand den stärksten Antrieb zum Handeln liefert. "Das Wichtigste ist, den Richter dahin zu bringen, daß er schließlich selbst den Wunsch hat, die Dinge nach deiner Art zu entscheiden. Ist das erreicht, dann stoße ihn auf einen Paragraphen des Gesetzes, kraft dessen er das von dir Gewünschte tun kann." Darrows Siege im Gerichtssaal sind in den ganzen Staaten bekannt geworden. Sie stellen unter Beweis, daß seine Einsicht in die menschliche Natur klug und richtig ist.

(MARSHALL, CATHERINE: Ein Mann namens Peter, Konstanz: Christliche Verlagsanstalt, 1989, S. 149)

Es lässt sich nicht leugnen, dass hier die Gefahr der Manipulation besteht. Wenn man bewusst versucht (ob als Anwalt oder als Prediger), Menschen mit Hilfe ihrer Gefühle zu bestimmten Handlungen oder Überzeugungen zu bewegen, dann ist das sicherlich der falsche Weg. Falsch wäre es aber auch anzunehmen, dass Entscheidungen nur mit dem Verstand gefällt werden. Allein mit Argumenten von der Wahrheit überzeugen zu wollen, nimmt keine Rücksicht auf die menschliche Natur.

Auch Jesus hat mit Hilfe von Bildern und Vergleichen den Zuhörern zum Teil sehr komplexe Zusammenhänge nahe gebracht. "Nahe gebracht" kann man durchaus wörtlich verstehen. Denn Jesus hat aufgezeigt, inwieweit persönliche Überzeugungen und Handlungen mit der göttlichen Wirklichkeit in Beziehung stehen. Durch seine Beispiele hat Jesus Einsicht geschaffen. Darum allein geht es: Die ewige Wahrheit einsichtig zu machen, so dass der Hörer sie sehen und spüren kann und es ihm leicht fällt, sie auf sein Leben anzuwenden.

Samstag, 16. Dezember 2006

Ohren sehend machen

"Das ist der beste Redner, der das Ohr in ein Auge verwandeln kann." (Arabisches Sprichwort)

Ich lese gerade eine Biographie über Peter Marshall, der in den 1930ern und 1940ern ein berühmter Pfarrer in den USA war. Zuletzt diente er als Senatspfarrer in Washington, bis er im Alter von 47 Jahren 1949 verstarb.

Peter Marshall verstand es anscheinend, seine Zuhörer durch eine ausgesprochen bildhafte Vortragsweise in seinen Bann zu ziehen. Mit verantwortlich für diese Art zu predigen war ein Ausspruch eines seiner Professoren während seines Theologie-Studiums: "Meine Herren, lassen Sie sich für Ihre Predigtvorbereitungen eine geheiligte Phantasie schenken!" Während die meisten Pastoren in einer Predigt bestimmte Gedanken entfalten, malte Peter Marshall anschauliche Bilder, die die Vorstellungskraft seiner Zuhörer aktivierten.

Das klingt wie eine sehr nachahmenswerte Art zu predigen. Ich frage mich, ob ich das auch in die heutige Zeit und auf deutsches Publikum übertragen könnte (auch wenn ich nicht die manchmal etwas sehr blumige Redeweise Peter Marshalls kopieren will).

(Literatur: MARSHALL, CATHERINE: Ein Mann namens Peter, Konstanz: Christliche Verlagsanstalt, 1989.)

Freitag, 15. Dezember 2006

Lebkuchen - christlich interpretiert

Ich befürchte, ich bin dafür verantwortlich, dass sich bei einigen Menschen in Homburg und Umgebung ihr Verhältnis zu Lebkuchen signifikant verändert hat. Bei diesen Menschen ist beim Genuss von Lebkuchen mit dem Einsetzen von philosophischen und theologischen Gedankengängen zu rechnen. Das liegt daran, dass ich kürzlich eine Predigt zum Thema Lebkuchen gehalten habe. Das lag nahe, 1. weil Advent ist, und 2. weil wir eine Veranstaltungsreihe zum Thema "Warum schon wieder Weihnachten?" machen. Die Predigt ist recht evangelistisch geworden. Als bekennender Süßigkeitenliebhaber muss ich sagen: Ich bereue nichts. Es hat mir Spaß gemacht.

Warum schon wieder Weihnachten?

Das Gestöhne zur Weihnachtszeit gehört ja schon fast zum guten Ton: "Stress lass nach!" Wir haben uns als Gemeinde gefragt, ob das denn wirklich sein muss.

Gibt es nicht auch schöne Assoziationen zu Advent und Weihnachten? Was verbinden die meisten Menschen damit? "Warum schon wieder Weihnachten?" ist deshalb unser Thema für die Adventszeit geworden. Aber die Antworten sollen überraschen und neugierig machen.

"Glühwein", "Weihnachtslieder" oder "Lebkuchen" sind solche schönen Dinge, die wir gern mit Weihnachten verbinden und die bei vielen schöne Erinnerungen wecken. Wir machen das nicht schlecht, sondern erlauben es uns, diese schönen Dinge mit der Botschaft von Weihnachten zu verknüpfen. Denn: Jesus ist nicht lebensfeindlich - und seine Nachfolger folglich auch nicht!

(Layout der Einladungs-Karte: 777-design.de)

Montag, 11. Dezember 2006

Ein Versuch

Ich habe bisher noch nicht viele Versuche im Internet unternommen. Die wenigen waren meist etwas stiefmütterlich behandelt. Nun frage ich mich, ob es nicht möglich ist, auf diese Weise etwas regelmäßiger Familie und Freunde zu informieren.

Informieren? Ja, worüber denn? - Nun, mal sehen! Ich stelle mir vor, dass hier Gedanken über Gott und die Welt stehen. Aber auch Bilder der heranwachsenden Kleinen in unserer Familie. Und vielleicht auch einmal eine Neuigkeit oder ein Gebetsanliegen der Gemeinde, in der ich Pastor bin.

Schön, dass du reinschaust!